Friedhöfe - Probleme und Chancen
Wenn Sie sich mit diesem Thema noch nicht beschäftigt haben:
Grundlegende Informationen finden Sie unter Friedhöfe in Dorsten
und Bestattungsarten und Ruhestätten.
Die folgenden Texte zu diesem Thema sind zu verschiedenen Anlässen geschrieben worden.
Daher können sich Inhalte überschneiden.
Die Zukunft der Friedhöfe - eine Herausforderung
Eine junge Frau sagte uns einmal:
„Ich hätte nie gedacht, dass das Grab meiner Mutter so wichtig für mich werden könnte und ich so oft dorthin gehen würde.”
Eine Frau, deren Mann in einem Rasengrab beerdigt worden ist:
„Ich würde mich nie wieder so entscheiden. Wenn ich meinen Mann besuchen möchte, muss ich über die Gräber anderer Menschen laufen. Und ich möchte meinem Mann wenigstens Blumen mitbringen. Aber ich weiß, das darf ich nicht. Es tut mir weh.“
So wie den beiden Frauen geht es vielen Menschen:
Sie können zum Zeitpunkt der Bestattung noch nicht überblicken, was in der Trauer für sie Bedeutung haben wird.
So erleben wir immer wieder, dass Menschen in der begrenzten Zeit zwischen Tod und Bestattung Entscheidungen treffen, mit denen sie später nicht gut umgehen können.
Für Trauernde ist es ganz wichtig, Möglichkeiten zu finden, ihrer Trauer Ausdruck zu geben. Es gibt sicher andere Orte des persönlichen Gedenkens und andere Ausdrucksformen der Trauer. Aber ein Grab besuchen, vielleicht stille Zwiesprache mit dem Verstorbenen zu halten, Blumen dahin zu bringen und somit ein sichtbares Zeichen zu setzen, ist für viele Menschen eine wichtige Möglichkeit, etwas tun zu können, der Trauer Gestalt zu geben. Wir brauchen uns nur die Rasengrabfelder und die anonymen Bestattungsflächen anzusehen.
Ein Grab zu pflegen und zu schmücken kann auch für Kinder eine gute Hilfe in der Trauer sein.
Mancher möchte gern selbst das Grab pflegen, hat aber Angst, es irgendwann nicht mehr zu schaffen.
Lebenssituationen, Einstellung, Bedürfnisse von Menschen ändern sich.
Wenn Friedhöfe Zukunft haben sollen, müssen Friedhofsplaner Lösungen für die Wünsche und Probleme der Menschen finden. Das ist eine große Herausforderung.
In vielen Städten und Gemeinden sind gute Lösungen gefunden worden.
Wir freuen uns, dass es nun ein Konzept für den Waldfriedhof Holsterhausen mit neuen Grabarten und Gestaltungsmöglichkeiten gibt, und wir freuen uns, dass die Firma Lukassen-Breuker ein erstes gestaltetes Gräberfeld, einen „Garten der Erinnerung“, geschaffen hat, auf dem kath. Friedhof an der Gladbecker Straße.
Aber wir denken auch, es müsste ebenfalls auf anderen Friedhöfen etwas geschehen, und es sollte schnell etwas geschehen.
Wir finden es traurig, wenn uns Menschen sagen:
„Ich mag Friedhöfe, aber ich habe keine Lust mehr, auf den Friedhof zu gehen“
Auch wir mögen Friedhöfe, und deshalb plädieren wir für mehr Vielfalt und größere Gestaltungsfreiräume.
Wir wünschen uns schöne Friedhöfe, die auch den Lebenden guttun.
Andere Texte zu diesem Thema: Bestattungskultur im Wandel