ein paar Gedanken zur Vorsorge

Vorsorgen und sich absichern ist etwas ganz Alltägliches. Wir schließen Versicherungen ab für verschiedenste eventuelle Schadensfälle, wir sichern uns ab durch Mietverträge, Arbeitsverträge und anderes mehr.
Nur mit der Vorsorge für den Todesfall haben immer noch viele Menschen Probleme. Sie bedeutet die Auseinandersetzung mit dem Tod im eigenen Leben, in der eigenen Familie. Davor scheuen wir uns. Denn dadurch wird der eigene Tod oder der Tod eines Angehörigen plötzlich ganz nahe und konkret vorstellbar. Solche Gedanken machen uns Angst.

Auf der anderen Seite erleben wir in Beratungsgesprächen, wie schwierig es für Angehörige ist, wenn sie völlig unvorbereitet vor den vielen Entscheidungen stehen, die getroffen werden müssen, wenn sie nicht wissen, was der Verstorbene gewollt hätte und nicht, was ihnen selbst weiterhelfen kann. In der begrenzten Zeit bis zur Bestattung und unter der psychischen Belastung kommt es immer wieder vor, dass man Entscheidungen trifft, mit denen man später nicht oder sehr schwer fertig wird.

Deshalb möchten wir Ihnen Mut machen, sich frühzeitig mit dem Thema zu beschäftigen.
Solange der Tod noch nicht vor der Tür steht, lässt es sich leichter darüber reden.

Man hat Zeit, in aller Ruhe herauszufinden, was man möchte, was einem wirklich wichtig ist und was zu einem selbst und zur Familiensituation passt.

Manchmal erleben wir, dass ein Verstorbener Regelungen getroffen hat, mit denen die Angehörigen nicht zurechtkommen. Das kommt z. B. vor, wenn  jemand verfügt hat, anonym bestattet zu werden, oder festgelegt hat, dass niemand von ihm Abschied nehmen und es keine Trauerfeier geben soll.

Das Motiv für solche Entschlüsse ist meist der Gedanke, die Angehörigen zu entlasten. Aber das kann eine große Belastung sein. Denn Abschied nehmen und ein Grab besuchen, sind für die meisten Menschen ganz wichtige Möglichkeiten, der Liebe und der Trauer Ausdruck zu geben und mit diesem Tod umzugehen. Auch das Erleben, dass ein geliebter Mensch verbrannt wird und reduziert auf eine Kapsel mit Asche, macht vielen Menschen zu schaffen.

Wenn wir Regelungen für unseren eigenen Tod treffen, sollten wir auch daran denken, dass unsere Angehörigen mit unserem Tod leben müssen - nicht wir.

Deshalb ist ganz wichtig: Sprechen Sie mit Ihrer Familie und mit anderen Menschen, die Ihnen nahestehen, über Ihre Wünsche und Vorstellungen und über die Fragen, die Sie bewegen.

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